Ms. Shilling entwickelte während des Zweiten Weltkriegs das sog. Miss Shilling Orifice, eine Vorrichtung, die den vermehrten Zulauf des Treibstoffs verhinderte, der den damaligen Kampfflugzeuge, wie der Hawker Hurricaine, oder dem Supermarine Spitfire mit Rolls-Royce Merlin Motoren, arg zusetzte. Bei bestimmten Manövern verlor der Motor an Schubkraft, oder ging sogar ganz aus. Mit Hilfe dieser Vorrichtung konnte das Problem gelöst werden. Die deutschen Maschinen hatten Einspritzmotoren und kannten das Problem daher nicht. Shilling entwickelte eine Art Fingerhut mit einem Loch in der Mitte, der vor den Vergaser gesetzt wurde. Dadurch wurde der gesteigerte Zufluss von Treibstoff bei verschiedenen Manövern reguliert und so das Problem der unregelmäßigen Treibstoffzufuhr gelöst. Diese simple Vorrichtung wurde im Jahr 1943 von einem Druckvergaser abgelöst.
Ms. Shilling | Luftfahrtingenieur, Motorradrennen, Rennautos & Kampfflugzeuge
In den 1930er Jahren fuhr Ms. Shilling Motorradrennen, nach dem Krieg Rennautos. Schon im Alter von 14 Jahren kaufte sie sich ihr erstes Motorrad, bastelte daran herum und legte so den Grundstein für ihren späteren Beruf. Nach ihrem Schulabschluss arbeitete sie in einer Elektroingenieursfirma und installierte Verkabelungen und Generatoren. Danach studierte sie an der Universität Manchester Elektroingenieurin. Im Jahr 1936 wurde sie von der RAE, einem Unternehmen der Royal Air Force rekrutiert und arbeitete dort bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1969. Tilly Shilling arbeitete an verschiedenen Projekten, wie zum Beispiel der Blue Streak Rakete und dem Bremsproblem bei nassen Landebahnen. Die britische Ingenieurin & Rennfahrerin Beatrice Shilling, die im Jahr 1909 geboren wurde und eine der emanzipiertesten und profiliertesten Frauen Ihrer Zeit war.