Im Jahr 79 n.Chr. legte ein Bäcker einen Laib Brot in den Ofen. Beinahe 2000 Jahre später wurde es bei Ausgrabungen in Herculaneum gefunden. Das Britische Museum bat Giorgio Locatelli das Rezept wiederherzustellen als Teil seiner kulinarischen Forschungen für die Kinoproduktion 'Pompeii LIve from the Brish Museum'.
Als Antwort auf dieses Video haben the Brish Museum viele interessante, nachdenkliche und manchmal auch amüsante Kommentare erhalten und deshalb hat Paul Roberts, den Kurator der Pompei Ausstellung ‚Life and Death in Herculaneum’ gebeten, uns den akademischen Hintergrund zu erklären: Die Römer brüsteten sich bei Tisch damit, dass sie weißes Mehl auf Banketten aufbieten konnten (normalerweise gab es in ärmeren Haushalten Weißen oder andere Getreidesorten, wie beispielsweise Dinkel oder Gerste oder sogar Bohnen, Linsen und Kastanien).
Sie werden in dem Video sehen, dass Giorgio das Brot einkerbt: „Ich habe schon viele Brotlaiber untersucht und ich bin davon überzeugt, dass sie eingekerbt waren. Es ist wichtig zu wissen, dass die Brotlaiber überlebten, weil sie karbonisierten. Sie sind zwar geschrumpft ausgehend von ihrer Originalgröße, weil es einen Verlust an Wasser gab, als die Hitze des Vesuvs so plötzlich über sie hereinbrach. Nach konservativen Schätzungen könnten es 400 Grad Celsius gewesen sein. Alle anderen Nahrungsmittel – Feigen, Bohnen, Getreide usw sind deutlich kleiner als sie sein sollten – und es gibt keinen Grund dafür warum das beim Brot anders sein sollte. Das wäre eine Erklärung dafür warum die Einkerbungen und Einprägungen unerklärlich deutlich zu sehen sind – tatsächlich haben sie sich wahrscheinlich zusammengezogen zu einer kleineren (und im Fall der Einprägung leserlicheren) Form. Diese Karbonisierung muss meiner Meinung nach in Betracht gezogen werden und das bedeutet, dass die Brotlaiber, wenn sie völlig frisch aus dem Ofen kamen, ganz anders ausgesehen hatten, als wie wir sie heute sehen – nicht nur in Bezug auf die Farbe.“
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