Mit seinen 32.000 Rüstungen & Waffen Exponaten aller Art ist das Landeszeughaus die größte Rüstkammer der Welt. Die Zeugnisse einer konfliktreichen Zeit sind weitgehend im Originalzustand erhalten. Das Haus ist heute ein Teil des Universalmuseums Joanneum und zieht jährlich tausende Touristen und Liebhaber historischer Waffen aus aller Welt an. Als Waffendepot stellte es die wichtigste „Ausrüstungs-Zentrale“ im Südosten des Habsburgischen Reiches dar. Das Zeughaus war einst das zentrale Waffendepot der Steiermark. Ausrüstung für 16.000 Mann wurden hier gelagert & instand gehalten. Um 1700 erreichte die Zahl der zum Zeughaus gehörigen Kriegsgeräte mit bis 190.000 Stück einen Höhepunkt. Die zunehmende militärische Bedrohung an vorderster Front in einem fast ununterbrochenen Konflikt führte zu einer Hochblüte der Waffenproduktion. Vor diesem Hintergrund ließen die steirischen Landstände zwischen 1642 und 1644 das „landschaftliche Zeughaus“ nach Plänen von Antonio Solar erbauen.
The Styrian Armoury | The World's Largest Historic Armoury
Um sich verteidigen und wehrhaft schützen zu können brauchten sie Truppen und diese Truppen brauchten Ausrüstung. Aus der daraus resultierenden Notwendigkeit große Mengen an Rüstungen & Waffen zu lagern entstand das Landeszeughaus des steirischen Landesaufgebots. Zur Versorgung der zur Abwehr des Osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert eingerichteten Militärgrenze in den heutigen Staaten Kroatien / Ungarn und diente den Fußsoldaten, Büchsenschützen & Landsknechten den Offizieren & adeligen Truppenführern, schweren Reitern, Husaren sowie Arkebusie Reitern. Nach rund 100-jähriger Nutzung wollte die österreichische Kaiserin Maria Theresia das Zeughaus im Zuge der Zentralisierung der Verteidigung Österreichs schließen. Das Land Steiermark bat jedoch um den Fortbestand des Zeughauses aus praktischen als auch sentimentalen Gründen. Diesem Antrag wurde stattgegeben, das Zeughaus blieb erhalten wurde aber weitgehend stillgelegt blieb jedoch als „Denkmal der Geschichte des Landes“ erhalten.
Steirisches Landeszeughaus | Größte Rüstkammer der Welt
Die historische Sammlung umfasst Blankwaffen. Harnische, Helme, Kettenhemden, Panzerärmel & Schilde. Feuerwaffen, Kanonen, Stangen- Hieb & Stichwaffen, Kugelzangen & Pulverhörner u. ä. auf vier Etagen und rund 2.000 Quadratmetern Fläche. Der Sammlungsbereich Artillerie umfasst Lunten, Radschlösser, Mörser & Kanonen Doppelhaken, Falkonettes. Die Sammlung militärischer Handfeuerwaffen aus 16. bis 17. Jahrhundert ist die umfangreichste des Landeszeughauses. Gewehre & Pistolen mit Lunte Schnapp-, Rad- Perkussion & Steinschlössern. 1882 wurde das landschaftliche Zeughaus erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Mit seiner Eingliederung in das von Erzherzog Johann gestiftete Joanneum erhielt die Rüstkammer 1892 die neue Bezeichnung Landeszeughaus. "Als solches ist das Landeszeughaus wie kaum eine andere unserer Sammlungen prädestiniert unserer heutigen Gesellschaft nicht nur historische, soziale, wirtschaftliche und technische Entwicklungen zu vermitteln, sondern auch grundlegende und leider zeitlose Fragen der Vorstellungen von Macht, Gewalt, Konflikten und Kriegen kritisch zu reflektieren" schreibt Bettina Habsburg-Lothringen
